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Münster (upm/lp).
Auf dem Foto ist der Bewegungswissenschaftler Professor Doktor Heiko Wagner zu sehen. Er spricht in ein Mikrofon.<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
Laut Bewegungswissenschaftler Prof. Dr. Heiko Wagner hilft gegen Rückenschmerzen vor allem eines: viel Bewegung.
© Uni MS - Linus Peikenkamp

Einfach mal wieder eine Rolle vorwärts machen

Podcast zum Tag der Rückengesundheit: Sportwissenschaftler Heiko Wagner gibt Tipps

Immer in Bewegung bleiben: Dies ist und bleibt die beste „Medizin“ gegen Rückenschmerzen. Spaziergänge, Sport und Gymnastik helfen dabei, die Rückenmuskeln zu stärken und die Wirbelsäule zu stabilisieren. „Es muss nicht immer das Krafttraining im Fitnessstudio sein. Auch einfache Bewegungen helfen beim Erhalt oder dem Aufbau von Muskeln“, betont Bewegungswissenschaftler Prof. Dr. Heiko Wagner vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster mit Blick auf den „Tag der Rückengesundheit“ am 15. März. „Probieren Sie es einfach mal mit einer Rolle vorwärts.“ Der Hintergrund ist ernst und teuer: Experten schätzen, dass bis zu 85 Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens von Beschwerden im Rücken betroffen sind. Neben Kopfschmerzen zählen Rückenleiden zu den häufigsten Schmerzproblemen – sie verursachen somit erhebliche medizinische, soziale und damit gesamtgesellschaftliche Kosten. „Glücklicherweise handelt es sich meistens um kurzfristige Rückenschmerzen, die nach wenigen Tagen ohne Intervention wieder abklingen“, betont der Experte in der neuen Folge des „Umdenken“-Podcasts der Universität Münster. Allerdings klagen rund 20 Prozent der Betroffenen über chronischen, also mindestens ein halbes Jahr andauernden Rückenschmerz – Tendenz steigend.

Dafür gibt es mehrere Ursachen. „Neben Bewegungsmangel spielen psychische Faktoren wie Stress oder Depressivität eine große Rolle“, erklärt Heiko Wagner. Demnach gebe es einen großen Zusammenhang zwischen der Angst vor Schmerzen und motorischer Kontrolle, was mitunter zu einer Fehlstellungen des Körpers führen könne. „Das wiederum provoziert neue Beschwerden und kann Entzündungen verursachen – es ist ein Teufelskreis.“ Zudem könne das Schmerzempfinden dessen Intensität beeinflussen, da ein Schmerzreiz auch mit dem Gehirn verknüpft ist. „Daher empfehle ich Bewegungen und Aktivitäten, die Spaß machen. Diese können sich positiv auf die Schmerzlinderung auswirken“, unterstreicht der Experte.

Umdenken – der Podcast der Universität Münster
Im Podcast der Universität Münster kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: https://www.uni-muenster.de/kommunikation/podcast/index.html

 

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